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Sharkscope Leaderboards – Erste 100 Tage im 2010

Ich habe meinen letzten Post mit meinen Sharkscope Statistiken zum Anlass genommen, mir mal die Sharkscope Leaderboards 2010 genauer anzuschauen. Zum Zeitpunkt als ich die Leaderboards anschaute war das neue Jahr 2010 ziemlich genau 100 Tage alt. Wer Sharkscope.com nicht kennt: Auf dieser Seite kann man Sit and Go Statistiken zu sich und anderen Spielern abrufen. Fünf Abfragen pro Tag sind kostenlos. Zusätzlich zu den Spieler Stats gibt es auch die Leaderboards: Dort kann man u.a. einsehen, welches die Top-20 Pokerspieler pro Buy-In sind. Und das habe ich gemacht.

Regular Holdem SNG (Full Table) Leaderboards 2010

Auf den Buy-Ins von 16-35$ waren dies die fünf Top-Verdiener im 2010:

Dabei führt Serpico1983 vor pandurrrr, PinkoPanther, Billy Bob544 und scroosko. Als einziger hat Serpico1983 in 100 Tagen über 10‘000$ verdient, was einem Tagesdurchschnitt von 100$ entspricht. Auffallend ist, dass er im Gegensatz zu den anderen vier Spielern nicht bei PokerStars oder FullTilt pokert, sondern bei Ongame.it: Italiens Pokermarkt ist von der Welt abgeschottet, Italiener können ausschliesslich gegen Italiener pokern.

Obwohl Italien viel kleiner als der Rest der Welt ist, stammt der Top-Verdiener bei den 16-35$ Sit and Go’s aus Italien. Das kann ich nur damit erklären, dass die Italiener mehrheitlich sehr miese Spieler sind. Bevor einer fragt: Man muss eine italienische IP haben und benötigt bei der Registrierung bei einem italienischen Pokerraum auch eine italienische Steuernummer (Codice Fiscale), um Ein- und Auszahlungen tätigen zu können.

Auf den regular Sit and Go’s am 9/10-Mann Tisch mit Buy-Ins von 5-15$ waren im 2010 die bestverdienenden Pokerspieler matydred13, DamzTO, navigator77, RenatoR23 und riverkila:

Diesmal sind sogar zwei italienische Pokerspieler auf den Podestplätzen. Auswandern nach Italien würde sich fast lohnen bei der Fisch-Dichte…

Ich hab noch den Erstplatzierten matydred13 gescopt: Er hat bisher unter diesem Screennamen 20‘000 Sit and Go’s gespielt, 17‘000$ damit verdient und einen ROI von 9% erreicht.

Turbo Holdem SNG (Full Table) Leaderboards 2010

Schauen wir uns die Turbos an. Meiner Meinung nach gibt es auf den Turbos mehr gute Spieler, weil dort ein Spiel weniger lange dauert und man als Multitabler auf einen höheren Stundenlohn kommen kann. Auf den Turbos mit Buy-Ins von 16-35$ waren dies die fünf Top-Verdiener im 2010:

Fat Afghan, juandadi, SuperFlyftw, SchraMOVE, SivkaBurka. Der letztgenannte Spieler spielt schon lange auf Ongame; ich sass selbst auch schon oft mit ihm am Tisch, als ich noch bei BWIN pokerte. Der fette Afghane von PokerStars ist der einzige Spieler, der auf den Turbos über 10‘000$ in 100 Tagen verdient hat.

Auf den Turbo SNG’s mit Buy-Ins von 5-15$ haben diese fünf Pokerspieler bisher im 2010 am meisten verdient:

Giltlr, abarone68, sippin_crisis, Envision9 und Dchild10. Alle diese Top-Spieler spielen bei PokerStars. Noch erstaunlicher ist, dass es auf diesen tieferen Limits auf den Turbos mehr Spieler gibt, die über 10k verdient haben als auf dem nächsthöheren Limit. Das ist ein Hinweis darauf, dass der Rake auf den höheren Limits auf Stars wegen den vielen Mulittablern nur schwer zu schlagen ist. Ich hab mir noch den Grinder Giltlr angeschaut: Er erzielt ebenfalls einen ROI von 9% und hat bisher 74‘000$ mit Pokerturnieren verdient. Die Zahl von 50‘000 gespielten Sit and Go’s ist unglaublich – ich selbst bin momentan bei ca. 8‘000 gespielten SNG’s in etwas über 2 Jahren, und das verteilt auf mehr als fünf Spieler-Namen bei verschiedenen Pokerräumen.

Giltlr hat 4/5 all seiner Turniere auf dem 20$-Buy-In gespielt. Offenbar ist der Masstabler also ein Limit abgestiegen. Weiss jemand von euch mehr über seine Beweggründe dazu?

Und 50k Sit and Go’s… das entspricht einem Jahr Vollzeit-grinden mit 8h pokern à 20 Turniere pro Stunde. Damit käme man auf einen Stundenlohn von 30$. Wenn er noch Bonus-Angebot bei PokerStars bezieht (was er sicher macht), dann wird er so 40$/h machen. Eigentlich nicht sehr viel für den bestverdienenden SNG-Spieler auf den Low-Limits…

A propos, eine aktuelle Liste mit Bonus-Angeboten und Bonus-Codes findest Du auf meiner Sit and Go-Pokerstrategie Webseite.  Und wenn Du auf PokerStars, der Seite wo die gutverdienenden Turbo-SNG Grinder spielen, pokern willst, dann kannst Du Dich über diesen Link mit dem PokerStars Marketing Bonus Code psp13368 anmelden und dadurch den maximalen Bonus von 600$ erhalten.





Poker Tags: sharkscope leaderboards

Online Poker: Gewinner verlieren am meisten

Dieser Titel tönt sehr provokant, ist aber die Quintessenz einer Studie, die Kyle Siler von der Conrell University kürzlich publiziert hat. Der Soziologe analysierte dabei 27 Millionen online gespielte Hände der Texas Hold’em Variante No Limit Cash Game Shorthanded. Die Pokerhände entstammen also einer Datenbank von Echtgeldspielen von online Pokeranbietern, die an Tischen mit maximal 6 Spielern gespielt wurden.

Dabei fand er folgendes heraus:

Je mehr Hände ein Spieler gewinnt, desto mehr Geld verliert er.

Nach meinem Verständnis und nach Durchsicht einiger zur Studie verfassten Artikel ist dieser Schluss fast tivial: Viele schlechte Spieler und Anfänger spielen zu viele Hände am Pokertisch. Statt wie bei einem 6max-Tisch 15-25% der Hände zu spielen, pokern sie bei vielleicht 50% aller Hände mit. Kein Wunder gewinnen sie dadurch am meisten Hände am Tisch. Weil sie aber zu viele Hände spielen, verlieren sie prozentual gesehen auch häufig. Was noch dazukommt, und das ist auch ausserhalb der Pokerwelt interessant, ist dass Menschen kleine, häufige Gewinne stärker gewichten als seltene, aber sehr grosse Verluste.

Schlechte Spieler gewinnen also viele kleine Pötte, verlieren aber dann die grossen Pötte, was in der Summe zu einem Verlust führt. Dieses psychologische Denkmuster findet auch anderswo Anwendung: Kleinanleger im Aktienmarkt, zu schnell fahrende Autofahrer oder Ehebrecher verhalten sich auch so. Sie freuen sich an den „kleinen Gewinnen“ (gestiegener Aktienkurs, schnellere Autofahrt, aussereheliches Vergnügen), müssen dann aber auch die seltener eintretenden grossen oder fatalen Verluste (Verlust Ersparnisse, Autounfall oder Busse, Scheidung) tragen.

Für schlechte Spieler sind tiefe Paare profitabler als mittlere Paare.

Die Analyse von Siler ergab weiter, dass schlechte Spieler mit tiefen Paaren (22 bis 77) mehr Geld verdienten als mit mittleren Paaren (88-JJ). Er erklärt das damit, dass schlechte Spieler den Wert von mittleren Paaren schlecht einschätzen können. Ein tiefes Paar wird entweder am Flop zum Set oder kann gefoldet werden. Verlierer beurteilen aber offenbar mittlere Paare als zu stark, um sie noch folden zu können, selbst wenn eine oder mehrere Overcards auf dem Board sind.

Die Studie „Social and Psychological Challenges of Poker“ von Kyle  Siler kann hier gekauft werden.

Datenbank mit online Pokerhänden (Handhistory) kaufen

Siler hat die 27 Millionen Pokerhände beim Anbieter HandHQ erhalten. HandHQ betreibt exzessives Datamining und verkauft „geminte“ Hände. Für 100 Euro erhält man beispielsweise über 5 Millionen Hände, die man dann mit seiner Trackersoftware (Poker Tracker 2, Poker Tracker 3 oder Holdem Manager) einlesen kann. HandHQ bietet u.a. geminte Hände von PokerStars, Full Tilt Poker, PartyPoker, Ongame Netzwerk (Betsson, BWIN u.a.), iPoker (Mansion Poker, Titan Poker u.a.) an.